Über viele Jahrhunderte wurde die Volksmusik stets mündlich überliefert und daher kann das frühe Wachsen und das Wesen dieser Musik nur schwer anhand konkreter Beispiele nachgewiesen werden. Aber durch historische Beschreibungen wird belegt, dass es abseits der adeligen Höfe und Klöster bereits im Mittelalter ein reges musikalisches Leben gab. Die ersten Liedbelege sind auf Flugblättern zu finden und ab 1702 sind handschriftliche Notenaufzeichnungen nachgewiesen.

Die Bordinstrumente – Drehleier und Dudelsack – waren zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert vorherrschend. Anfang des 18. Jahrhunderts fanden durch die von Italien ausgehende Entwicklung der Geigenbaukunst und der Verbreitung des Instrumentes auch die Geige und der Kontrabass ihren Weg in die Volksmusik. Zu dieser Zeit warn die Schalmei, die Geige und der Bass die üblichen Besetzungen oder eben nur die Geige und das Hackbrett. Viele Webseiten widmen sich  traditionellen Instrumente. Dort erfährt man viel zum Thema steirische Harmonika.

Es war Johann Gottfried Herder (1744- 1803), der die bewusste Sammlung und Typisierung von Volksliedern für den deutschsprachigen Raum begründete. 1807 erschienen in der 2. Ausgabe der Sammlung „Stimmen der Völker in Liedern“ und damit wurde die Volksmusik erstmals kategorisiert nach ihrer nationalen Eigenart und ihrer Einbettung ins Leben.

Historische Lieder: Nur bedingt aktuell

Aufgrund seiner Ausrichtung ist das historische Liede im Bezug auf die zeitgebundenen, politischen und historischen Ereignisse nur bedingt aktuell. Aus diesem Grund sind viele Lieder die in die Kategorie „Geschichte“ passen mitunter verschwunden, bevor es möglich war, diese auszuzeichnen und somit für die Nachwelt festzuhalten.

Themen waren bedeutende Ereignisse, wie Kriege, Belagerungen, Machtkämpfe und Reformen. Zudem waren auch kritische Äußerungen gegen die Obrigkeit, die Wirtschaftslage oder das herrschende System ein Thema und diese Lieder hatten nicht selten eine Bestrafung zur Folge. Doch einige Lieder haben ihren historischen Kontext überdauert, und stehen noch heute teilweise als Synonym für Widerstand oder Nationalstolz.

Seit den 1970-iger Jahren wurden die Probleme der neueren Zeit wie die Umweltverschmutzung oder die Dekadenz der Wohlstandsgesellschaft thematisiert und das in kritischen Liedern, die oft kabarettistisch ausgerichtet waren.

Noch heute ist die Volksmusik „in“

Noch heute, im 21. Jahrhundert ist die Volksmusik „in“. Überall dort wo man weiss wie ein Fest gefeiert wird, wo man es schätzt, dass Frauen die 1. Geige spiele und die Männer den Takt angeben, dort hört man oft die steirische Volksmusik. Diese Musik bringt auch noch heute, so wie damals, die unverfälschte Lebensfreude der Steierinnen und Steirer zum Ausdruck. Die Musik liegt ihnen am Herzen, Blut und sonst wo und ihnen ist es wichtig, die Volksmusiktradition ihrer Heimat erlebbar zu machen und diese auch anderen nahe zu bringen.

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